Vulkaninsel Nisyros

von Antonia Bellwon

Griechenland Begeisterte dürfen sich die kleine, im Mittelmeer gelegene Vulkaninsel Nisyros bei einem Besuch nicht entgehen lassen: ein absolutes Highlight. Die Vulkaninsel Nisyros beeindruckt in der südöstlichen Ägäis nicht nur mit dem riesigen Vulkankrater in der Inselmitte, sondern auch mit kleinen landestypischen Dörfern. Wir haben Nisyros im Mai besucht und ich möchte euch in diesem Beitrag gerne mit auf eine kleine Reise zu der Mittelmeerinsel nehmen.

Von Kos kann man mit dem Schiff vom Hafen Kardamaina aus starten und sich zum Hafen von Mandraki auf Nisyros schippern lassen. Auf diesem Weg ist man ca. 1:15 Std. unterwegs. Die kleinen Fähren fahren innerhalb der Saison fast täglich.

Getreu dem Motto “der frühe Vogel fängt den Wurm”, hat man Glück, wenn man früh vorne an der Ablegestelle am Hafen wartet. So habt ihr die Möglichkeit euch einen guten Platz auf dem Schiff zu sichern und einen schönen Ausblick genießen zu können. Die Überfahrt nach Nisyros selbst ist schon ein kleines Highlight und ich kann jedem empfehlen rechtzeitig an der Fähre zu sein!

Wir haben die Tagestour bei einer Tourismusorganisation vor Ort für ca. 35€ gebucht. So konnten wir direkt vor unserem Hotel von einem Gemeinschaftsbus eingesammelt und zum Hafen von Kardamaina gebracht werden.

Vulkaninsel NisyrosUnsere Fahrt auf die Vulkaninsel Nisyros

Bei etwas Schaukeln und der frischen Mittelmeerluft in der Nase genossen wir die Fahrt mit Ausblick auf das von der Sonne glitzernde Meer. Mit Glück kann man sogar Delfine beobachten, während man links und rechts an kleineren Inseln vorbeituckert.

Nach unser Ankunft im Norden der Insel, im Hafen von Mandraki, stiegen wir in unseren Bus, der uns einmal komplett über die Insel bringen sollte. Schnell war klar, dass Nisyros eine gar nicht mal so flache Insel ist. Es ging direkt bergaufwärts, fast serpentinen-artig fuhren wir durch die wunderschöne Natur bis fast zum höchsten Punkt der Insel.

Während es bergauf ging, erfuhren wir super interessante Informationen über die kleine Vulkaninsel Nisyros. Nisyros selbst entstand vulkanisch und enthält viel Kalkgestein. Bekannt ist die Insel besonders für ihren Bimsstein, der dort abgebaut und exportiert wird. Zwei gewaltige Eruptionen von Bimsstein erlebte Nisyros in der Vergangenheit. Auch wenn es heute bis lang nur noch die heißen Schwefeldämpfe im sogenannten Stefanos-Krater gibt, gehört Nisyros noch zu den wenigen aktiven Vulkaninseln Griechenlands.

Nikia: Ein Dorf am Kraterrand der Vulkaninsel

Wir kamen an unserem ersten Stopp an, dem in 400 Höhenmeter liegendem Dorf Nikia. Das Dorf wurde direkt auf dem Kraterrand erbaut und ist ein wunderschöner Ort, der mit seinen blau-weißen Häuschen und Gassen zum träumen einlädt. Wir sind mit einem Eis durch das malerische Bergdorf geschlendert und haben über die kleinen und engen Gassen gestaunt, durch die Katzen huschten. Hier kommt man nur zu Fuß durch und in jedem Winkel lässt sich etwas anderes bewundern.

Blaue Fensterläden und Fensterbänke mit hübschen Blumentöpfen und Pflanzen zieren die kleinen weißen Häuser. Die Insel hat einen ganz besonderen Charme, der uns von Beginn an beeindruckte. Das kleine zauberhafte Dorf ist ein Muss, wenn man Nisyros besucht und ist wirklich sehenswert. Bei Interesse könnt ihr euch hier unter anderem das Vulkanmuseum ansehen, das zur Geschichte der Insel gehört.

Vulkaninsel NisyrosVon Nikia hat man auf der einen Seite einen unglaublichen Blick auf den Stefanos-Krater und auf der anderen Seite eine tolle Aussicht auf die blaue Ägäis. Bei dem Blick kann man die Gedanken schweifen lassen und es lohnt sich einmal inne zuhalten um die Schönheit der Insel aufzunehmen. Ein Bild, das ich immernoch vor Augen habe, wenn ich an unseren Tag auf der Vulkaninsel Nisyros denke.

Vulkaninsel NisyrosIm Zentrum von Nikia gibt es einen kleinen Platz. Von hieraus könnt ihr kleine weiße Treppenstufen zu einer Kirche hinaufsteigen und habt den besten Ausblick auf das berühmte Steinmosaik auf dem Platz, das Hohlaika. Ihr steht mitten im weißen Dorf und vor euch das blaue Wasser und über euch der traumhaft blaue Himmel. Der Platz, Porta Nikia eignet sich ideal um sich eine kühle Limonade oder ein Eis zu gönnen.

Vulkanische Aktivität am Stefanos-Krater

Weiter ging es für uns zum Highlight der Vulkaninsel Nisyros, dem Stefanos-Krater. Also wieder bergabwärts…denn hier kann man den Krater sogar begehen. Ein wirklich spannendes Erlebnis. Unten in der kargen Natur angekommen, begleitet wurden wir nur vom Zirpen der Grillen, machten wir uns auf kurzem Fußmarsch zum Abstieg für den Krater. Nach einer kurzen Einweisung zum Verhalten im Krater, konnte es auch schon losgehen. Über einen bröckeligen und steinernen Weg konnten wir hinunter steigen.

Vulkaninsel NisyrosDa die Schicht im Zentrum des Kraters, auf der wir dann stehen würden, nur sehr dünn ist, mussten wir aufgrund der Gummisolen unserer Schuhe aufpassen – Denn: der Boden ist ziemlich heiß! Es gibt im Krater sogar einige dampfende Stellen zu beobachten.

Unser Guide erzählte uns, dass ein Mann einmal den dampfenden Löchern zu nah kam und zu lange auf einer Stelle stand. Seine Schuhsolen aus Gummi lösten sich ab und er trat den Rückweg dann Barfuß an.

Als wir unten im Krater ankamen, war es im ersten Moment ein komisches Gefühl auf einer so dünnen, heißen Schicht zu stehen und unter dieser Schicht einen großen Hohlraum zu wissen. Dennoch war es ein unglaubliches Erlebnis.

Auch in der griechischen Mythologie spielt Nisyros eine interessante Rolle. Poseidon, der Gott der Meere, soll bei dem Kampf der Götter mit den Giganten die Insel Nisyros auf den Giganten Polybotes geworfen und ihn damit besiegt haben.

Vulkaninsel Nisyros

Vulkaninsel NisyrosInselgeheimnisse: Mandraki, Bimsstein & Mandelsirup

Wir fuhren wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück: Mandraki. Der Ort ist allerdings nicht nur Anlaufstelle für die Fähren, sondern hat selbst ein paar typische Tavernen und nette Läden. Wir liefen einmal durch den Ort durch und schauten in die kleinen Shops. Ich empfehle euch Bimsstein als Souvenir zu kaufen, denn er kommt direkt von hier und ist ein tolles landestypisches Mitbringsel. Der Bimsstein selbst kann für Hygiene genutzt werden, um zum Beispiel Hornhaut zu entfernen. So kann er die Haut wieder geschmeidig wirken lassen. Mit etwas Wasser kann man so auch Hautverschmutzungen entfernen.

Aber wem das zu langweilig klingt, dem empfehle ich auf jeden Fall Soumada mitzunehmen oder es mindestens zu probieren. Soumada ist ein Mandelsirup und gilt auf der kleinen Mittelmeerinsel als lokale Spezialität. Der Mandelsirup wird von den Mandelbäumen gewonnen, die auf der Vulkaninsel Nisyros wachsen. Marzipan-Liebhaber, die in den Genuss von Soumada kommen, kommen hier auf ihre Kosten. Den Sirup kann man mit kaltem Wasser verdünnt trinken oder individuell nach belieben verwenden. Sehr erfrischend!

Nachdem wir genug gesehen hatten, bekamen wir langsam Hunger vom erlebnisreichen Tag. Wir folgten der Empfehlung unseres Guides und suchten die kleine Taverne Tzivaeri-Nisyros am Eingang von Mandraki auf. Das Restaurant liegt direkt am Wasser und man sitzt in der Wärme bei einem leichten Wind und mediterraner Küche. Das Essen schmeckt köstlich! Gönnt euch, wenn ihr auf Nisyros seid in dieser Taverne einen griechischen Salalt oder ein leckeres Fischgericht, bei einem kalten Glas Weißwein oder einer Cola. Das rundet den Tag perfekt ab.

Nach den neuen Eindrücken und dem erlebnisreichen Tag fuhren wir anschließend mit der Fähre bei griechischer Musik zurück nach Kos.

Wie kommt ihr auf die Vulkaninsel Nisyros?

1. Möglichkeit: Ihr bucht eine fertig organisierte Tour von einem Veranstalter vor Ort. Hier wären Transfer und Eintritte inkludiert. Die Touren kosten ca. zwischen 30€ und 50€ pro Person. Der Preis lohnt sich aber definitiv für die Erlebnisse und Eindrücke.

2. Möglichkeit: Alternativ könnt ihr auch direkt auf Kos selbst Fährtickets kaufen und dann auf die Vulkaninsel Nisyros fahren. Vor Ort könnt ihr euch dann im Hafen von Mandraki einen Mietwagen für einen Tag buchen, da hier sonst keine Busse fahren (bis auf die organisierten Touren). Das kostet hier meistens nicht viel Geld und ihr könnt die Insel so auf eigene Faust erkunden und kommt an Orte, die bei einer organisierten Tour gar nicht angefahren werden.

Ein Ausflug der für jedem Besucher der Nachbarinseln zu empfehlen ist.

Ihr braucht mehr Infos über die Nachbarinsel Kos? Ich gebe sie euch hier!

Habt ihr weitere Empfehlungen? Kennt ihr Nisyros bereits?

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